Spotlight 2021

Technikum Urbane Agrarökologie @­mehalsgmües

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Teamfoto von «Technikum Urbane Agrarökologie @­mehalsgmües»

Wir machen die Stadt grün, biodivers und essbar für alle, weil wir der Klimakrise nur so begegnen können!

Die moderne, industrielle Landwirtschaft ist einer der Hauptverursacher der grössten Krisen, der sich die Menschheit je gegenüber gesehen hat: die Klimakrise und die Vernichtung der Biodiversität. Neben der Tatsache, dass sie für ein Drittel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, zerstört sie Böden, belastet Trinkwasser, verwüstet Lebensräume und bedingt Armut, Hunger und soziale Ungleichheit. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft vom Klimawandel besonders stark betroffen, sie muss sich ihm anpassen und gegenüber zunehmenden Wetterextremen eine höhere Widerstandskraft entwickeln. 

Landwirtschaft kann hierbei von einem zentralen Problemverursacher zum wichtigen Lösungsansatz der Klimakrise werden. Wegweisend hierbei ist der Ansatz der Agrarökologie: Sie ermöglicht es, landwirtschaftliche Betriebe, Agrarökosysteme und schlussendlich das ganze Ernährungssystem nachhaltig umzugestalten. Durch Praktiken, wie zum Beispiel Agroforst, Humusaufbau und Biochar wird in der agrarökologischen Landwirtschaft CO2 aus der Atmosphäre gebunden und mittel- bis langfristig im Boden gespeichert. Somit trägt die agrarökologische Landwirtschaft zur Abschwächung des Klimawandels bei. 

Mit dem Technikum Urbane Agrarökologie verfolgen wir das Ziel, die Praxis der Agrarökologie in der Schweiz im urbanen Raum zu verbreiten und zu etablieren, denn Städte sind ein strategisch wichtiger Hebel in der Nachhaltigkeitstransformation. Das Technikum Urbane Agrarökologie ist ein 2021 gegründeter nicht-gewinnorientierter Verein. Es entstand aus der Gemüsegenossenschaft meh als gmües, welche seit 2016 auf mittlerweile sechs Hektaren Land in Zürich Affoltern einen prototypischen, agrarökologischen Betrieb entwickelt. 

Am Technikum Urbane Agrarökologie entwickeln und testen wir auf städtischen Landwirtschafts- und Freiflächen Prototypen der urbanen Agrarökologie, womit wir erlebbare Bilder zukunftsfähiger urbaner Räume schaffen. Für uns bedeutet urbane Agrarökologie, städtische Flächen so zu planen und zu bewirtschaften, dass  gleichzeitig (1) nachhaltig Lebensmittel produziert, (2) die Biodiversität gefördert und (3) soziale Teilhabe für alle in unterschiedlichen Formen (von Erholung bis Mitanpacken) ermöglicht wird. Urbane Agrarökologie geht über die regenerative Landbewirtschaftung hinaus: Unter dem Motto Die ganze Stadt ein Garten, bietet sie ein Leitbild für die nachhaltige Entwicklung (peri-)urbaner Räume und ist eine lokale, auf andere Städte übertragbare Strategie.  

Unsere aktuellen Aktivitätsfelder am Technikum Urbane Agrarökologie lassen sich in drei Bereiche unterteilen, wobei alle dem Zweck dienen, Prototypen der urbanen Agrarökologie zu realisieren und zu verbreiten: 

  1. Aufbau des Technikums Urbane Agrarökologie als eigenständiger Betrieb, inklusive Entwickeln von Betriebszweigen, u.a. Bildungsangebote, Wildstauden-/Wildobstbaumschule, etc. 
  2. Aufbau eines Reallabors für die Innovation im Feld der Agrarökologie, mit Wissenschaftler*innen, kommunaler Verwaltung, NGOs, politischen Akteuren, Gärtner*innen, Landwirt*innen, Bewirtschafter*innen und Konsument*innen. Im Reallabor entwickeln und testen wir die Innovationen, die es für eine produktive,  klimapositive und biodiverse Landschaft braucht. 
  3. Planung und Umsetzung des zweijährigen Projektlehrgangs Community Gärtner*in (CG); geplanter Start 2022. Im Projektlehrgang erlernen die Teilnehmer*innen die agrarökologische Praxis und werden dazu befähigt, Initiativen und Betriebe agrarökologisch zu entwickeln. Die zukunftsfähige Landbewirtschaftung – in Zürich und anderenorts – braucht dringend solche Menschen. 

Mit diesen Aktivitäten schaffen wir ein Angebot für weit mehr als 100’000 Menschen: 

  • Im Projektlehrgang bilden wir Community Gärtner*innen aus. 
  • Im Reallabor arbeiten wir mit einem breiten Netzwerk aus unterschiedlichen Akteuren zusammen. 
  • Für Stadtbewohner*innen, Schulklassen, etc. bieten wir Workshops und Führungen an und Quartierbewohner*innen können bei Prototypen essbarer Nachbarschaften mitwirken.
Erstes Bild von «Technikum Urbane Agrarökologie @­mehalsgmües»
Prototyp Katzenwiese: Revitalisierung und Waldgartenpark
Zweited Bild von «Technikum Urbane Agrarökologie @­mehalsgmües»
Prototyp: Wolfswinkel Agroforst mit integriertem Gemüsebau
Drittes Bild von «Technikum Urbane Agrarökologie @­mehalsgmües»
Prototyp Ettenfeld: Pocket Park - ein essbarer Klimapark für Quartierbewohner*innen
Mission Model Canvas