Die Vision: Wenn Menschen sich so verhalten, dass die Frucht ihres Handelns die Zeit überdauert, dann handeln sie nachhaltig. Nachhaltige Entwicklung wird als ein gesellschaftlicher Prozess verstanden, der dafür Sorge trägt, dass die natürlichen Ressourcen und Ökosysteme für künftige Generationen erhalten bleiben. Im Zuge der aktuellen Klimakrise konkretisiert sich das übergreifende Klimaziel «Netto-Null».
«Mission Zero Emission» setzt dort an. Es handelt sich bei dem Projekt um ein interaktives Theaterstück für 2 Darsteller*innen, 10 Puppen und einen Roboter, welche das Schauspiel zusammen mit dem Publikum entfalten. Gespielt wird über 7 Runden und in 3 (Nachhaltigkeits-) Dimensionen – auf der sozialen, ökologischen und ökonomischen Ebene. Dabei bestimmen die Zuschauer*innen welche Spieler*innen wann und in welcher Dimension (inter-)agieren und welchen Lauf ihr Schicksal sowie das weitere Geschehen nimmt. Orte des Spielgeschehens sind öffentliche Räume oder soziokulturell interessante Plätze, auf denen die Mission Zero Emission mittels mobiler Bühne zum Leben erweckt wird.
Das Publikum entscheidet somit massgeblich über den Spielverlauf. Die Spieler*innen auf der Bühne sind krisengebeutelte Wesen, die in Not geraten sind. Ihre Situation wird zusätzlich von einer konstruktiven und einer destruktiven Figur begleitet und beeinflusst. Je nachdem, wie sich die Zuschauenden in der Auseinandersetzung mit den Figuren positionieren, kommt es zu positiven oder negativen Überraschungen.
Die Spielregeln werden dabei durch die personifizierten Nachhaltigkeitsstrategien (Effizienz aka «Effi», die Suffizienz aka «Suffi» und die Konsistenz aka «Konni») definiert, welche sich wiederum störend oder vermittelnd ins Spielgeschehen einmischen. Das Spielziel ist nichts weniger als das gute Leben. Was das heissen mag, bleibt offen.
«Mission Zero Emission» setzt Emotionen frei, berührt und mobilisiert. Das Objekttheater und die Gestaltung einer ‘Welt in der Welt’ ermöglichen emotionale Betroffenheit, ohne zu moralisieren oder Inhalte zu instrumentalisieren. Im Zusammenspiel von Sinnlichkeit und Vernunft werden mittels Poesie, Musik und Figurentheater Räume erschlossen, in denen sich Ängste oder Sorgen zeigen und in Mut sowie Vertrauen verwandeln dürfen.
Das Ziel: Nachhaltige Denk- und Handlungswege formieren sich bottom-up. Im teilnehmenden Erleben verschiedener Szenarien zwischen Theater und Realität, Fakten und Fiktion, wird die Vorstellung eines Lebens in und mit «Netto-Null» dialogisch entwickelt und gemeinsam erkundet.
Kunst und Klima? Die Wirkungsmessung ist in die Durchführung integriert, weil der treibende Motor des Geschehens auf der Bühne das Publikum ist, das nicht nur mitwirkt, sondern zudem aufgefordert wird, darüber nachzudenken, welche Bedeutung das eigene sowie das kollektive Handeln hat, welche Motivation dahintersteht und welche Bezüge zwischen den fiktionalen und realen Welten entstehen. Performativ realisiert sich damit der Gedanke, dass wir alle, einzeln und gemeinsam, etwas bewegen können.
Wofür? Für ein zukunftsfähiges Leben.
Warum? Weil «Netto-Null» alternativlos ist.