Spotlight 2022

Vom Pirschen und TrÀumen

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Teamphoto of «Vom Pirschen und TrÀumen»

Hintergrund.

Der Klimawandel und die damit verbundenen Herausforderungen sind Fakt, wissenschaftlich und von der Bevölkerung (grösstenteils) anerkannt. Diese Herausforderungen können überfordern, eine Resignation kann sich einstellen. Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung die Ziele der nachhaltigen Entwicklung grundsätzlich unterstützen, steht die Handlung auf der Individualebene aus. In der Wissenschaft spricht man hier von einer «Attitude-Behaviour-Gap». Diese Lücke gilt es mit der Kraft der Kunst zu schliessen.

 

Verhaltensänderung.

Wie kann es uns gelingen, unser tägliches Verhalten nachhaltiger auszurichten? Dazu braucht es jede und jeden Einzelnen von uns. Aufgrund sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse und künstlerischen Methoden sowie der Partizipation der Zivilgesellschaft wird die Transformation vorangetrieben. Ziel des vorliegenden Projekts ist es, komplexe wissenschaftliche Sachverhalte mit den Mitteln der Kunst für die breite Bevölkerung erfahr, und (wörtlich) begreifbar zu machen. Eine Identifikation bzw. Auseinandersetzung zu fördern und zu nachhaltigerem Handeln zu animieren. Teil der positiven Umgestaltung zu sein und in diese zu vertrauen. Die Forschung weist auf neue Wege, die Realität abzubilden, hin. Informationen müssen nachempfunden werden, sodass dieser innovative Hinweisreiz zur Urteilsbildung herangezogen werden kann. Personen verstehen das Phänomen besser und glauben in die Richtigkeit der Botschaft, was wiederum das Verhalten positiv beeinflusst.

 

Kunst als Sender und Transformator.

Die Kunst bietet neue Übermittlungsarten. Sie zeigt Missstände auf, sie bietet Lösungsansätze, sie ist Vorreiter und zentrale Ressource unserer Gesellschaft die Transformation anzustossen und voranzutreiben. Bei einem Bevölkerungsmehr besteht die Annahme, dass die Kunst ein nicht-kommerzielles, aufklärerisches Ziel verfolgt und somit «gut» ist. Die Rezipienten befinden sich in einer Situation, die eine positive Verstärkung beim Informationsprozess begünstigt. Sie sind weniger gestresst von der Arbeit, weniger angespannt wegen des ernsten Themas Klimawandel, mit dem sie sich beschäftigen müssen. Sie sind offen etwas zu geniessen und zu erfahren.

Durch die Kunst wird die Klimakommunikation neu definiert. Es findet eine andere Art der Interaktion mit den Informationen statt, was wiederum zu einem veränderten Informationsverarbeitungsprozess führt. Anzunehmen ist, dass die zu messende Wirkung der künstlerischen Vermittlung eine bedeutende Stärke aufweist und neue Wege ermöglicht.

  • Welche kognitiven, affektiven und konativen Reaktionen löst die künstlerische Interpretation der Klimakommunikation aus?
  • Welcher Wissenserwerb und Handlungsimpuls zum Klimawandel werden durch die Kunst vermittelt?
  • Welche Darstellungsform steigert die Glaubwürdigkeit?
  • Welche Wirkung hat die künstlerische Interpretation der Klimakommunikation auf die Rezipent:innen und deren Verhalten?

 

Umsetzung.

Im vorliegenden Projekt wird die Bevölkerung mitgenommen, Phänomene der Natur neu zu entdecken, mit der Kunst zu interagieren und somit die Informationen auf eine wirkungsvolle Weise zu verarbeiten. Jedes Jahr wird eine grüne Linie auf den Boden gezeichnet, die sich im Rhythmus der ständigen Veränderung Zürichs bewegt, die Besucher:innen zu temporären Kunstwerken führt und das Wunder der Natur feiert. Dabei geht es nicht darum Informationen künstlerisch zu gestalten, sondern konkret die künstlerische Form erfahrbar zu machen, Lösungsansätze an den einzelnen Etappen der «Green Line» projizieren, aufnehmen, weiterdenken. Tiefgründig mit der Kunst zu interagieren heisst, auch persönliche Wahrnehmungen der Kunsterfahrung mit einfließen zu lassen und Teil davon sein bzw. zu werden, sodass diese Informationen auf eine wirkungsvolle Weise verarbeiten werden. Verhaltensänderung die durch diese künstlerische Reise bei Besucher:innen hervorgerufen wird, wird mittels wissenschaftlicher Methoden erhoben.

Die Bevölkerung hat die Möglichkeit niederschwellig ihr eigenes Verhalten zu beobachten, aber auch von der Gemeinschaft zu erfahren was andere Personen bewegt. Die Kunst dient als positive Kraft. Ihr gegenüber sind die Rezipienten offen und lassen sich leiten und in den Bann ziehen. Dieses Mindset hat einen positiven Einfluss auf die Wirkung der Informationen und fördert eine Verhaltensänderung. Zudem findet eine andere Art der Interaktion mit den Informationen statt, was wiederum zu einem veränderten Informationsverarbeitungsprozess führt.

First image of «Vom Pirschen und TrÀumen»
Stumm? Brechen der Stille von Klimajugend und Simona Hofmann
Second image of «Vom Pirschen und TrÀumen»
Intimacy of lichens von MĂ©lia Roger
Third image of «Vom Pirschen und TrÀumen»
FĂŒsse von Jan Eichenberger
Mission Model Canvas