Foodcoops für Alle
Mit einem Foodcoop-Starterkit wollen wir mindestens 100’000 Schweizer*innen ermutigen und ermächtigen, sich ganz persönlich für ein nachhaltiges, soziales und klimafreundliches Ernähungssystem einzusetzten. Jetzt und hier, direkt in unseren Nachbarschaften.
Was ist eine Foodcoop?
Eine Foodcoop (Lebensmittel-Einkaufs-Kooperative) ist ein Zusammenschluss von 30-40 Haushalten, die zusammen Lebensmittel direkt im Handel und bei Produzent*innen bestellen und selbstorganisiert unter sich verteilen.
Nachhaltige Ernährung für alle
Ernährung ist klimarelevant, das wissen inzwischen fast alle. Und wir wissen auch wie es funktionieren würde: Lokal, ökologisch und saisonal, viel weniger tierische Produkte und möglichst ohne Food Waste.
Bei der Umsetzung stehen 2 grosse Hindernisse im Weg:
- Die Kosten: Eine Versorgung mit konsequent lokal, ökologisch und fair produzierten Lebensmittel können und wollen sich nur die Wenigsten leisten.
- Fähigkeiten und Gewohnheiten: Nachhaltige Ernährung bedeutet für die meisten Menschen eine grosse Umstellung:
- Umstellung auf vorwiegend pflanzenbasierte Ernährung
- Den Menuplan saisonal anpassen
- Know-How zu Lagerung und Zubereitung erarbeiten
Eine Foodcoop löst beide Probleme...
Direkt bei Produzent*innen in Grosspackungen einkaufen senkt die Preise um fast die Hälfte. Und in der Foodcoop-Gemeinschaft neues zu lernen, geht einfacher.
... und bringt nebenbei viele weitere Vorteile: Kurze Einkaufswege, eine belebte Nachbarschaft, weniger Verpackungsmüll, direkten Austausch mit Produzent*innen.
Zudem macht Einkaufen so mehr Spass, als jeden Samstagmorgen im Supermarkt Schlange zu stehen :-)
Um nachhaltige Ernährung möglichst vielen Leuten zugänglich zu machen, ist unsere Vision einer Foodcoop radikal einfach: Null Kosten für Lager, Ladenfläche und Personal: Ein monatliches «Do-It-Yourself-Unverpacktladen-Pop-Up» in gratis benutzbaren Quartier- und Siedlungsräumen.
Foodcoops für alle
Eine Foodcoop allein ist klein und bewirkt noch keinen Systemwandel. Darum bauen wir ein ganzes Foodcoop-Netzwerk auf.
Als Grundlage dafür entwickeln wir ein Starterkit und eine Webplattform.
Das Starterkit enthält:
- Eine Anleitung für Aufbau und Betrieb
- Material für Anwerbung und Information der Mitglieder
- Administrative Vorlagen
Die Webplattform ermöglicht:
- Mitgliederverwaltung
- Abwicklung der Einkäufe und Verteilungen
- Geteilte Informationen zu Lieferanten und Produkten
- Transparente Darstellung der Lieferketten
Damit senken wir die Aufwände für Aufbau und Administration um ein Vielfaches und machen den selbständigen Aufbau von Foodcoops für Privatpersonen erst möglich. Alle Interessierten können so in ihrer Nachbarschaft eigene Kooperativen gründen und betreiben. Ohne finanzielles Risiko und mit kleinem zeitlichem Aufwand.
Eine Foodcoop zu betreiben soll in der Schweiz so selbstverständlich sein, wie ein Mobility Auto mieten, Yoga Stunden zu nehmen oder am Wochenende in die Berge zu fahren.
Mit viel persönlichem Engagement und Eigenleistung haben wir in den letzten 2 Jahren das Projekt konzipiert und zwei lehrreichen Testphasen mit Pilot-Foodcoops in Zürich und Basel durchgeführt
Nun geht es nun um die Umsetzung des Starterkits und der Webplattform und danach an die Verbreitung der Bewegung.
Die Umsetzung dauert bis Ende 2023, danach soll der Betrieb selbsttragend sein.
100'000 Menschen für das Klima
Bis 2030 sollen in der Schweiz mindestens 500 Foodcoops gegründet sein: Mit einem Netzwerk von Schlüsselpersonen informieren wir die Bevölkerung mit Vorträgen an einschlägigen Anlässen und starten Pionier-Foodcoops in Städten und Gemeinden. Dann breitet sich die Bewegung aus von Nachbar*in zu Nachbar*in, von Strasse zu Strasse und von Quartier zu Quartier.
Wir beziehen alle Akteure des Ernährungssystems ein: Auch die Landwirtschaft, Verarbeitung und den Handel wollen wir von für unserer Idee gewinnen und beziehen sie jetzt schon in die Konzeption des Projekts mit ein.
So begeistern wir 100’000 Menschen für eine neue, klimafreundliche Einkaufs- und Ernährungskultur: Produzent*innen, Händler*innen, Konsument*innen.
(Foto: Michael Züger, Zürich)